Albert Schweitzer
von
Rudolf
Lughofer
Albert Schweitzer
Albert Schweitzer: Der Weg zu einer ethischen Lebensanschauung
1875: Albert Schweitzer wird in eine Welt hineingeboren, deren Technik- und Fortschrittsgläubigkeit verblüffende Parallelen mit der Gegenwart hat…. Der Mensch wurde zum Maß aller Dinge. … Entscheidendes Kriterium wurde die Nützlichkeit. Andrerseits spürte man, wie sich die bislang akzeptierten Ordnungen auflösten. Wir leiden nicht mehr darunter, in so und so vielen Situationen nicht mehr Mensch für Menschen sein zu dürfen. … Er hatten den Eindruck, dass die Menschen von den geistigen Errungenschaften vergangener Generationen zehrten und dass dieser Besitz ihnen unter den Händen zerrinnen könnte. … 1923 erschienen seine zwei Bände Kulturphilosophie als eine Gegenentwurf zu Oswald Spenglers Buch „Der Untergang des Abendlandes“. . Albert Schweitzer wollte damit die Grundlagen für eine neue gemeinsame Ethik schaffen. … Wie kann es zu einer geistigen Erneuerung kommen, aus der ein neues ethisches Verhalten seine Kraft bezieht? „Der Mensch des beginnenden 20. Jahrhunderts hat auf die elementare Frage, was er mit seinem Leben in der Welt beginnen solle, keine Antwort mehr; er taumelt desorientiert in der Weltanschaungslosigkeit herum… Wo das Bewusstsein schwindet, dass jeder Mensch uns als Mensch etwas angeht, kommen Kultur und Ethik ins Wanken. …
Albert Schweitzer, Einführung, Claus Günzler
Claus Günzler, geb. 1937, 1967 Dozent und 1970 Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, 1970-1974 Prorektor ebd.. Seit 30. 09. 2002 im Ruhestand.
Exerpt aus seinem Buch: Albert Schweitzer – Einführung in sein Denken, München 1996.
|